No excuses…

” If it doesn’t challenge you, it won’t change you! “

Eines der ersten Dinge, die ich 2019 gemacht habe, war meine Flug zur lieben Magdalena (HUNDErt Blicke) nach Hamburg zu buchen – genau genommen am 01.01.2019 um 10:00 (man muss ja schließlich ausschlafen :-D) Dies war für mich ein sehr großer Schritt – warum? – weil ich enorme Flugangst habe! Jedes Geräusch, jede unerwartete Bewegung dieses Blechvogels lässt das Gedankenkarussell schon starten…Und gerade der Start und die Landung sind für mich eine echte Nervenprobe…aber egal – ich wollte Magda besuchen, ich wollte ihr Moor kennen lernen und ich wollte mal wieder über mich hinauswachsen, meine Komfortzone verlassen und “einfach machen”! Und das war so eine gute Entscheidung sag ich euch…

Die Idee kam ursprünglich von Magda selbst – Ziel ist es, dass sie auch mich in nächster Zeit besucht und wir gegenseitig tolle Shootings organisieren, um unser Portfolio zu erweitern und auch einfach neue Locations, Pferde und Co kennen lernen. Als sie mir das vorschlug war ich sofort Feuer und Flamme – zu überwinden gab es dann eigentlich nur die Flugangst. Nun aber wirklich zum Kern des Ganzen – meine Erlebnisse im Moor…

Das Abenteuer beginnt…

…um 04:00 😀 Jap – der Wecker am 15.03. war erbarmungslos – um kurz nach 6 sollte der Flug von Graz abheben und da muss man natürlich dementsprechend auf…wobei das eh kein Problem war – schließlich lässt einem die Vorfreude und die Nervosität eh kaum ein Auge zu tun haha – Ich erspare euch Einzelheiten über die Minuten vor dem Flug und währenddessen…das ganze soll nicht in so eine Richtig gehen 😀 Belohnt für meine Tapferkeit wurde ich jedenfalls mit einem wahnsinnig schönen Sonnenaufgang über den Wolken! Den ich von meinem “Fensterplatz” quasi nur mithilfe meines Smartphones durch das Guckloch des Vordermanns erleben konnte 😀

mein "Fenster"Platz

Der Flug war eigentlich gar nicht so schlimm…jo was soll ich sagen, ich war selbst überrascht…auch das Umsteigen in München verlief problemlos und nachdem ich gefühlt 2 Stunden auf mein Gepäck in Hamburg gewartet habe konnte es auch schon losgehen – raus in die Ankunftshalle zu Magda!!! Sicher hatte ich etwas Bauchkribbeln – schließlich verbringt man doch 3 ganze Tage mit jemandem, den man nur von Instagram und Facbook kennt – dort hat die Sympathie aber schon mal gepasst – deswegen war das Kribbeln freudige Erwartung! Und ich wurde nicht enttäuscht – Magda empfing mich so herzlich und freundlich, dass ich mich sofort wohl fühlte und wusste: “Ja, das wird ein ganz, ganz tolles Wochenende!!!”

Während wir zu ihr Heim fuhren, wo schon ein wahnsinnig leckeres Frühstück, zwei unheimlich entzückende Hunde und ein kleines Mittagsnapserl auf mich warteten weihte mich Magda nochmal in unseren Plan für das kommende Wochenende ein – das mich einerseits wahnsinnig aufgeregt und freudig stimmte, aber auch ein bisserl daran zweifeln ließ, ob denn genug Zeit für Schlaf bleibt 😀 (Ich kann schon spoilern – das war der Fall!!! 😀 ) Unser Plan umfasste wie folgt:

Freitag Abend: 2 tolle Isis am Meer (OH MEIN GOTT!!! Gleich am ersten Tag ein Strandshooting!!!!)

Samstag Früh: 3 Holsteiner im Sonnenaufgang auf einer großen Wiese
Samstag Nachmittag: 1 Quarterhengst in Sonderfarbe für Portraits vor schwarzem Hintergrund
Samstag Nachmittag: 1 Isi Wallach in Sonderfarbe für alles, was uns einfällt in toller Naturlocation

Sonntag Früh: 1 lackschwarzer PRE Hengst im Morgenlicht – na, was von der ganz edlen Sorte
Sonntag Früh: das berühmte Punkteduo – ein Tigerscheck Noriker und sein kleiner Shettyfreund
Sonntag Nachmittag: 3 wunderschöne Shire Horses!!!

Na das versprach doch wirklich wahnsinnig tolle Fotos!!! Das einzige, was wir bereits jetzt wussten war…dass das Wetter wohl nicht die gewünschten Lichtstimmungen für uns bereit halten würde…

Brandur und Gripir gegen den Rest der Welt…

Könnte ein Filmtitel sein, was meint ihr? 😀 So oder so ähnlich war jedenfalls das Gefühl, als die beiden Isi Wallache diesem Wetter an der Nordsee trotzten – Holla die Waldfee – das war ein Sturm, den hab ich so noch nie erlebt!!!! Schon beim Hinfahren merkte man im Auto immer wieder, das die Windböen nichts mehr mit Föhn oder normalem Wind zu tun haben, sondern dass wir es mit orkanartigem Sturm zu tun haben (nun gut, jeder Norddeutsche wird jetzt vermutlich lachen – aber für uns Talmenschen, die von windschützenden Bergen umgeben sind ist das wirklich nochmal ein ganz anderes Kaliber hahaha) Und auch die beiden Isis haben uns zu verstehen gegeben: “Kein Problem Mädels, wir sind noch ganz anderes gewohnt!!!”

Was soll ich sagen – mein größter Traum, Pferde am Meer zu fotografieren wurde wahr…bereits am ersten Tag bei der lieben Magda und mit so lieben Mädels und tollen Models. Sogar der Wettergott war zeitenweise auf unserer Seite und ließ ein wahres Lichtschauspiel über den Himmel tanzen. Die Voraussetzungen waren wirklich nicht einfach – Die Windböen schafften es regelmäßig, uns unsere mit größtem Kraftaufwand ruhig gehaltenen Kameras quasi aus der Hand zu schleudern und einmal wehte es mich sogar wirklich um, als ich da so nichtsahnend im Sand hockte. So war bereits unser erstes Shooting weit außerhalb meiner Komfortzone, eine große Herausforderung, an der ich wieder wachsen konnte – Aufgeben gibts nicht, das Ziel sind gute Bilder, glückliche Pferde und Menschen – egal wie hart die Bedingungen – NO EXCUSES! Die Bilder sprechen aber auch für sich und ich bin schon doch stolz auf mich, dass ich bei solch ungewohnten Umständen so wunderbare Bilder zaubern konnte – das Selbstvertrauen wächst!!!

perfekt ausgerüstet!
Unsere Helden
Ein Naturschauspiel

Nach dem genialen Shooting mussten wir noch einige Zeit zurück fahren – aber mit so angenehmer und inspirierender Begleitung ist das alles halb so wild – bis daheim haben wir uns einfach gemütlich ausgetauscht und die letzten Stunden Revue passieren lassen! Zuhause angekommen gab es noch mega leckeres Abendessen und dann Ausklingen am Kamin – ich sags euch – sooooo wunderbar warm und gemütlich – genau das Richtige nach so einem intensiven Nachmittag 😀

Wichtig war aber auch früh genug ins Bett zu gehen – denn am Samstag klingelte der Wecker wieder vor Sonnenaufgang – geplant war eine tolle Holsteinergang im Sonnenaufgang!

Die drei Musketiere…

Samstag morgen – kurz vor 6 – der Wecker klingelt nach einer durchwachsenen Nacht – hier muss ich dazu sagen, dass ich einfach niemals in der ersten Nacht in einem “fremden” Bett gut schlafe – und der Blick aus dem Fenster lässt nicht sonderlich himmelhoch jauchzen… Der Himmel bleibt weiterhin bedeckt – es scheint nicht so, als wäre uns ein echte “Sonnen”aufgang vergönnt – Nichts desto trotz haben wir 3 Mädels mit ihren hübschen Pferden, die etwa 15 Automituen entfernt auf uns warten!
Angekommen an der Location zeigt sich, dass es echt geniale Bilder werden können – wenn denn nur die Sonne auch mitspielen würde 😀 Ja – so is das mit verwöhnten Fotografen – wünschen kann man sichs ja – aber Norddeutschland ist hart und konsequent: “Ich habe heute leider keine Sonne für dich!” 😉 Trotz allem haben wir die drei Musketiere über den Springplatz toben lassen – und was soll man sagen – sie ließen sich nicht zwei Mal bitten!!! Erst mal “angestartet” fegten sie im gestreckten Galopp über die Wiese – ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie das gebebt hat!!!! Die Kameras liefen heiß – jeder, der selbst fotografiert weiß, das wenig Licht und dunkle Pferde nicht gerade “JACKPOT” schreien 😀 Der hübsche Schimmel Lennox hat uns teilweise ehct rausgerissen – wenigstens ein Pferd, auf das die Kamera gnädigerweise fokussierte – fotografiert wurde übrigens die meiste Zeit mit ISO 5000 – Hallelujah, eine Zahl, die ich bisher nicht im entferntesten berührt habe 😀 Mein 70-200 kam an seine Grenzen – aber mit meinem Sigma 135 ART waren die Bilder auch unter diesen Umständen scharf und einigermaßen ok – wenn auch wirklich anständig “verrauscht”. Die drei Buben Lennox, Contaro und Askaro haben ihren Job jedenfalls einfach perfekt gemacht und uns tolle Motive geliefert – die Technik hatte halt leider ihre große Not mit dem mangelnden Licht 😉 Aber die Ergebnisse sind soweit schon ganz in Ordnung, wie ich finde 😀

Nach dem Shooting machten wir uns dann wieder auf zu Magda nach Hause für ein irre leckeres Frühstück (wirklich an jedem einzelnen Tag durfte ich Frühstücken wie ein Kaiser!!! Liebsten Dank, Magda!!!!) und für ein, zwei Stunden Ruhe 😉 Denn am Nachmittag ging es weiter mit dem Shooten – auch wenn das Wetter weiter erbarmungslos norddeutsch war 😀

Wenn man Hengste mag…

…wird man Be Aech Jack lieben!! Ein Quarterhengst sollte am Nachmittag unser nächstes Model sein <3 Ihn habe ich mir im Vorfeld auch schon “aussuchen” dürfen – Magda hat mir nämlich aus ihren bestehenden “Stammmodels” meine Favoriten aussuchen lassen – Warum hab ich ihn mir ausgesucht? Ich LIEBE Hengste <3 Ich bin ein absoluter Fan von ihnen – ich hatte lange selbst einen und was soll ich sagen – ich steh auf diese starken, stolzen und schon auch teilweise “schwierigen” Charakterköpfe!!! Ein Hengst hat auf mich so eine wahnsinnige Ausstrahlung, eine Präsenz und einen so besonderen Ausdruck – nur wenige Wallache und Stuten durfte ich bisher kennenlernen, die an einen Hengst herankamen in diesen Belangen 😉 (Wer jetzt sagt : Meine Stute oder mein Wallach stehen einem Hengst um nichts nach!!! Bitte meldet euch *gg*) Außerdem bin ich ein Fan von Sonderfarben uuuuuuund hellen (blauen/grünen) Augen – Hach – für mich einfach das non plus ultra!!! Gut – genug geschwärmt, weiter im Text! 😀 Angekommen bei dem schönen Jack empfing uns seine liebe Besitzerin Lena in der Stallgasse, wo Jack noch fertig gemacht wurde – wie er da so stand, ganz ruhig und entspannt, wirkte er noch gar nicht so nach “Hengst”, wie ich es gewohnt bin – aber es war wunderbar zu sehen, dass er abschalten kann und auch entspannen – nichts ist schlimmer, als wenn die Hengste nie zur Ruhe kommen und immer unter Strom stehen. Lena versicherte uns aber, dass das sobald er den Stall verlässt anders aussieht! Holla die Waldfee – sie hatte Recht hahaha – lautstark machte er auf sich aufmerksam – Lena hatte alles problemlos im Griff, aber hier war es: Das Feuer, der Audruck, die Präsenz…also ich mag das 😀 Unser Ziel war diesmal aber keine Koppel, sondern die Reithalle – einerseits weil es mittlerweile schüttete wie aus Kübeln und andererseits, weil der gute Jack noch etwas rekonvaleszent war und wir ihn natürlich schonen wollten – auf dem Plan standen Portraits und Bilder in lockerer Bewegung in der Halle. Für mich wieder Neuland – in einer Halle hatte ich noch nie fotografiert 😀 Von den Gegebenheiten in der Früh abgehärtet wehrten sich meine Finger gar nicht mehr so arg, den ISO in schwindelerregende Höhen zu treiben haha 😀 Jack machte seine Sache supergut – sollte er stehen, stand er, sollte er gucken, er guckte und sollte er laufen, bewegte er sich in angenehmem Tempo und mit schöner Aufrichtung an der Longe um Lena herum. Ich hatte noch unbedingt den Wunsch, Jack auch im Hallentor zu fotografieren, um Bidler mit berühmtem schwarzem Hintergrund zu zaubern und mein Wunsch wurde mir erfüllt – sogar meinen heißgeliebten Schulterblick schenkte mir der schöne Hengst 😀

Die Zeit verging wahnsinnig schnell (wie immer beim Fotografieren haha) und bald hieß es weiter zum nächsten Model – ja, Magda hatte ein kleines Shootingbootcamp geplant 😛 Also nochmal bedankt und dann hop hop ins Auto – weiter gehts!

Rubens – ein Isländer für ALLE Fälle!

Unsere nächte Station waren die liebe Mareike mit ihrem Isländerwallach Rubens – wieder ein wunderbares Pferd in Sonderfarbe! Magda hat wirklich keine Mühen gescheut, mir eine wahnsinnig tolle Auswahl an verschiedenen Pferden zu organisieren!!! Die Fahrt zu Rubens war schon gespickt von Aussagen wie: “Woooow wie schön ist das hier!” oder “Sieh doch nur die Hügel!!” Also zwischendurch hab ich mich gefühlt wie in den Hügeln von Schottland – das Wetter passte auch hahaha

Angekommen bei Rubens stand dieser schon zur Vorbereitung im Stall und Mareike hat ihn (und ich erzähle euch jetzt keinen Blödsinn 😀 ) gerade geföhnt!!!! Sein Fell und seine wunderschöne Mähne waren klitschnass, weil er ja normalerweise im Offenstall steht und Mareike tat ALLES, um ihn für uns wieder “seidig glänzend und fluffig” zu machen 😀 Ein Blick nach draußen ließ allerdings erahnen…das würde nicht lange halten 🙁

Draußen war es, obwohl erst Nachmittag, schon sehr dunkel, der Regen blieb weiter unerbittlich, aber wir wollten shooten!! Gemeinsam mit seiner Freundin und in eine schön dicke Decke gehüllt hat sich Rubens dann gemeinsam mit uns auf den Weg gemacht – erste Station war ein wirklich märchenhafter Wald, wo er sich für uns für Portraits in Pose geworfen hat – dabei sind wirklich tolle Aufnahmen entstanden! Danach ging es weiter auf eine wilde Wiese – wirklich beeindruckend für mich – diese Weiten, diese unendlich scheinenden Koppelflächen….sowas kenne ich von hier kaum!!! Ich war wirklich total geplättet und mega happy, dass Mareike Rubens ein paar Runden für uns longierte!!! Hier wäre ein mega Sonnenuntergang natürlich der absolute Hammer gewesen – aber irgendwie passte diese raue Stimmung auch zu diesem Ausnahmepony, das ohne jegliche Anzeichen von Unwohlsein seine Runden für uns drehte!!!

Nach einigen Minuten machten wir uns aber wieder auf den Weg zurück zum Stall – ich muss hier wirklich mal meine Regenhose und meine Gummistiefel, sowies meine Regenjacke loben!!! So kalt es mir war – nass war ich nur bei diesem Shooting ein kleines bisschen an den Oberschenkeln – ansonsten blieb ich immer trocken!!! Und das ist wirklich eine Leistung!!! Danke auch liebe Magdalena, dass du mir nochmal eine Gepäckempfehlung gegeben hast hahaha

Zurück beim Stall haben Rubens und seine Freundin noch ein paar Minuten auf der Koppel Gas gegeben – mit sichtlichem Spaß!!! Aber wie man vielleicht erkennen kann – Die Koppel gleichte schon fast einem Sumpfgebiet 😀 Deswegen hielten wir uns nicht mehr lange draußen auf – die Pferde jedoch verblieben in ihrem Offenstall und dachte nicht mal daran, sich unter zu stellen hahaha

An diesem Abend freute ich mich besonders auf Magdalenas unheimlich gemütliches Wohnzimmer und dem non plus ultra Schwedenofen!!!! Die Abende waren einfach immer angenehm – gutes Essen, liebe und kuschelwütige Hunde, angenehme Gespräche und die ersten Blicke auf die Ergebnisse des Tages!

Fortsetzung folgt…

Eine Tierfotografin auf Abwegen…


“A comfort zone is a beautiful place, but nothing ever grows there!”

Frei nach diesem Motto habe ich mich Anfang des Jahres auf die Suche gemacht nach neuen Aufgaben, neuen Herausforderungen und Ideen, aus meiner Komfortzone auszubrechen und zu wachsen. Eine dieser Ideen war dann recht schnell geboren:

Die letzten Jahre habe ich immer wieder Anfragen bekommen, Hochzeiten zu fotografieren. Ich habe bereits 3 Hochzeiten begleiten dürfen, dies ist aber schon Jahre her und alle waren ein Freundschaftsdienst. Damals hab ich mir dann geschworen, dass ich das nie wieder machen werde! Warum? Ich setze mich selbst sehr unter Druck, die wirklich tollsten Bilder zu zaubern – und gerade bei einer Hochzeit gibt es nur eine Möglichkeit, nur den einen Moment, in dem man abdrücken muss – Stress pur für mich!! Ich wollte mir diesen Stress ersparen und lieber in meiner Komfortzone bleiben, der Tierfotografie 😉 Ha – natürlich muss ich auch dort regelmäßig meine Komfortzone verlassen, aber alles in allem fühl ich mich in diesem Bereich einfach sicher.

Nun aber soll 2019 ein Neuanfang sein – in vielerlei Hinsicht – und wieso nicht diese große Komfortzone verlassen und mal etwas neues ausprobieren? Also hab ich kurzerhand den Workshop bei der lieben Sophie Häusler in Wien gebucht – bei dem ich genau das lernen sollte: Hochzeitsfotografie! 😀

Phu – kurz nachdem die Buchung dann “amtlich” war, der Workshopbeitrag überwiesen und somit fix, dass ich am 09.03.2019 ein Brautpaar mit allem drum und dran vor meiner Linse haben werde kamen auch schon die Zweifel – Schweißausbrüche, Gedankenkarussell:
Werd ich das packen?
Kann ich da mithalten mit den ganzen tollen Fotografinnen, die in dem Bereich schon länger unterwegs sind?
Werde ich sogar negativ rausstechen?
Werde ich selbst mit den Ergebnissen zufrieden sein?
Was packe ich da eigentlich ein???

Nur einige wenige Fragen, die mir im Kopf umhergeisterten! Der Tag war auch schneller da, als gedacht und da begann schon die erste Hürde: Was packe ich in meinen Fotorucksack???

Die Vorbereitungen…

Also gut – Rucksack rausgeholt und Inhalt überprüft…hm…naja Feuchttücher werd ich wohl nicht brauchen – gibt ja eine Visagistin. Das Fotografenhalfter wird wohl auch schlecht zum Kleid passen…die Leckerli kann ich wohl auch auspacken – denke nicht dass wir mit Pferden oder Hunden shooten…Schmuck fürs Zaumzeug wird wohl auch daheim bleiben…So ging das eine Weile, bis mein Rucksack eigentlich schon ziemlich leer war! Was blieb drin? Speicherkarten, Ersatzakkus, die Kamera und ein paar Objektive (wobei ich keine Ahnung hatte, welche dafür wirklich geeignet sind! 😀 )

Eingepackt wurde an Equipment:

Canon EOS 5D MK iii
Sigma 35mm 1.4 ART
Sigma 135mm 1,8 ART
Canon 50mm 1.8
Canon 24-105mm 4.0 L (für umsonst wie sich herausstellte haha)

Und dann gings auch schon los!

Soweit so gut – mit meinem Rucksack, vielen Fragen und Unklarheiten, einem Schwarm Schmetterlingen im Bauch und nach wie vor großer Unsicherheit ging es also nach Wien – bis auf einige lebensmüde Autofahrer kurz vor der Stadteinfahrt verlief auch die Anfahrt problemlos.

Angekommen im wunderschönen Concordia Schlössl lernte ich dann auch bald meine Kolleginnen kennen – da fiel schon mal einiges an Aufregung ab, weil alle einfach so mega sympathisch waren! Sophie hatte gemeinsam mit der lieben Hochzeitskoryfee Sabine schon alles wunderschön dekoriert und vorbereitet <3 wir bekamen kleine Notizhefte und wunderschön dekorierte Kekse – alles passend zum Boho/Vintage Thema!

Es folgte der Theorieteil, bei dem Sophie wirklich aus dem Nähkästchen plauderte und wir ALLE Fragen stellen durften, die uns nur in den Sinn kamen – hier löste sich für mich ein großer Teil der Anspannung nochmal auf – es wird halt doch nicht so heiß gegessen, wie gekocht wird haha – jedenfalls für mich war es schön zu hören, dass jeder immer wieder so seine kleinen Problemchen hat – dies sieht man im Social Media Bereich natürlich nicht, deswegen denkt man immer, dass es ja eh bei jedem Eitel-Wonne-Sonnenschein ist…immer…nur bei mir nicht…

Und Showdown…

Nach einer Mittagspause mit leckerem Essen war es dann soweit – die Schmetterlinge erhoben sich in mir, denn nun hieß es: SHOOTING!!!! Unsere Models waren zauberhaft – sowohl wunderschön, aber auch mega herzlich und sympathisch. Was mir im ersten Moment aber leider nicht viel half 😀

Ich fühlte mich anfangs wie ein Eisbär im Regenwald und hatte NULL Plan, was ich da eigentlich mache! 😀 Meine erste Frage war: “Bitte wie stell ich mich da hin, dass es vernünftige Bilder werden??” Wer mich kennt und schon beim Fotografieren erlebt hat kennt das gute alte Fotografenyoga – hauptsächlich am Boden rumkriechend, hin und wieder hardcore squats oder orientalische Bauchübungen, um die Perspektive zu ändern aber doch hauptsächlich nahe dem Boden – naja…dort sind halt meine Models auch oft anzutreffen 😀 Aber hier war es anders – “nur” Menschen zu fotografieren ist für mich einfach ungewohnt, sodass es dauerte, bis ich in meinen Flow kam. Die erste passende Perspektive war dann aber bald gefunden – da kam dann schon das nächste “Problem” – die Kommunikation mit den Models…Wiehern oder Schnarchen wird nicht viel bringen – naja wobei, vielleicht bekomm ich dann besonders verstörte Blicke haha 😀 Auch meine Tierstimmenapp konnt ich hier nicht gebrauchen…Gott sei Dank standen unsere Models aber nicht zum ersten Mal vor der Kamera und boten von selbst schon viel an – ein Glück für mich – so konnte ich mich wieder auf meine Position konzentrieren 😉

Innerhalb weniger Minuten spürte man, wie sich der Raum zunehmends aufheizte – das konnte nur eines heißen – das Fotofieber war ausgebrochen!!! So wie ich es auch von meinen Shootings kenne, so geht es wohl jedem – ein Mal die Kamera in der Hand ist es wie ein Rausch, der über einen hineinbricht – man kann einfach nicht aufhören!!! Diese Zeit vergeht dann wie im Flug – und zu meiner Verwunderung kam auch ich bald in einen Zustand, in dem ich immer mutiger wurde – auch mal verschiedene Perspektiven ausprobierte, meine Objektive wechselte um herauszufinden, welches wie wirkt und wie ich damit umzugehen habe. Ich traute mich sogar 2 oder 3 Mal mit den Models zu sprechen und sie um verschiedene Dinge zu bitten!!! Die Blicke auf meine Kamera machten mich dann noch glücklicher – DA IST SOGAR WAS DABEI!!! Ich war unendlich stolz, dass ich auch in diesem Rahmen Ergebnisse liefern konnte, mit denen sogar ICH zufrieden bin!!!

Wenn man gerne die Zeit anhalten würde…

Die Zeit verging wie im Flug – die aufgebauten Tische mit der liebevollen Dekoration, die wahnsinnig schöne Torte und die Papeterie wollten auch noch fotografiert werden – konzentriert habe ich mich aber vor allem auf unser Brautpaar – das lag nämlich am weitesten außerhalb meiner Komfortzone 😉

Nach gefühlten 10 Minuten hieß es dann auch schon Ende des Shootings – letzte Fragen – Verabschiedung… Der Tag verging einfach rasend schnell!!! Auf dem Heimweg hatte ich glaub ich Dauergrinsen im Gesicht (muss für die anderen Autofahrer sehr verstörend gewesen sein haha) und zuhause angekommen wurden bereits die ersten Ergebnisse gesichtet und meine Schmetterlinge hüpften vor Freude!!!! Ich will euch nichts vorenthalten und zeige euch hier gerne ein paar meiner Ergebnisse!

Eines ist sicher: Das war erst der Anfang von etwas ganz Großem – einer neuen Leidenschaft, einem neuen Weg, einer großen Liebe! Ich freue mich auf alles, was da kommen mag und vor allem auf eure Anfragen – ich bin bereit!!! 🙂

Alles Liebe,

Sabrina